Liederkranz Concordia 1867 Deggingen e.V.
"Wo man singt, da lasse dich ruhig nieder,
böse Menschen haben keine Lieder"
(Johann Gottfried Seumes)
Mit viel Freude und Spaß am Singen
seid ihr herzlich willkommen
in den Proberäumen der Concordia im Bürgerzentrum Deggingen
zu folgenden Probeterminen:
Notahopser (ca. 3 bis 6 Jahre): Dienstags 15 Uhr bis 15:45 bei Nadine
MusicKids (ca. 6 bis 12 Jahre): Dienstags 16:00 bis 17:00 bei Nadine
Chorus ConFemina (Frauen): Montags 19:00 bis 20:00 bei Tina-Marie
Chorus Concordia (Gemischt): Montags 20:15 bis 21:15 bei Tina-Marie
Mandolinen-Gruppe: Mittwochs 20:00 bis 21:30 bei Barbara
Chronik
Der Liederkranz Concordia Deggingen verzeichnet als sein Gründungsjahr das Jahr 1867.
Dieses ist vornehmlich dokumentiert in der Vereinsfahne, die in ihrer heutigen Form erstmals in einem Inventurverzeichnis des alten Kassenbuches des Vereins erwähnt ist. Dieses
Kassenbuch wurde 1869 begonnen. Die Fahne wurde im Jahr 1912 erstmals erneuert und hat
damals „erhebliche Ausgaben“ verursacht. „Dieselbe wurde angeschafft im Jahre 1867 und ist
mit der Zeit morsch und brüchig geworden. Es musste auf beiden Seiten ein ganz neues Feld
aus weißer Seide eingesetzt werden. Die prachtvolle alte Handstickerei, der Engel mit dem
Lorbeerkranz und der Namenszug Concordia Deggingen wurde ausgeschnitten, auf die neuen
Felder eingesetzt und ausgebessert … und in lobenswerter und meisterhafter Weise zur
Ausführung gebracht …, eine Fahne, die an Schönheit und Sauberkeit ihresgleichen sucht.“
In der Vereinsgeschichte ist nie von einer Fahnenweihe die Rede. Nun weiß man aber aus der Geschichte vieler anderer Vereine, dass diese teilweise schon lange vor Anschaffung einer Fahne bestanden haben. Ähnlich muss es auch bei der Concordia gewesen sein. Der Beweis dafür ist verschiedentlich dokumentiert:
1. Im Jahre 1862 ist der Liederkranz Deggingen neben verschiedenen anderen Vereinen des
Hohenstaufengaus als Teilnehmer am Gauliederfest in Eybach erwähnt (Siehe Festbuch
des Liederkranzes Donzdorf anlässlich des 125jährigen Bestehens im Jahre 1961, Seite
27, Zeile 4).
2. Aus dem Protokollbuch des Kirchenkonvents der Pfarrei „Zum Heiligen Kreuz“ in
Deggingen ist eine bedeutende Niederschrift entnommen, die zu erkennen gibt, dass es
bereits im Jahre 1838 zur Gründung eines Gesangvereins gekommen ist, der dann später,
so berichtet die mündliche Überlieferung, als „Cäcilia“ weiter existiert.
3. Am 2. März 1873 fand die Fahnenweihe des Veteranenvereins Deggingen statt. Dabei
beteiligten sich beide Liederkränze (Concordia und Cäcilia). Gemeinschaftlich sangen die beiden Vereine bei der Übergabe der Fahne das Lied „Dir möcht ich diese Lieder weihen“,
so berichtet die Vereinschronik der Concordia.
4. „Im Jahre 1881 kam Lehrer Balluff nach Deggingen auf die 1.Schulstelle zugleich als
Chordirigent, derselbe leitete den Kirchenchor mit einem Teil der Sänger der Cäcilia.“ 1882
übernahm Herr Balluff die Concordia und „zugleich einen größeren Teil der Sänger zum
Kirchenchor …“ Seit diesem Zeitpunkt wird nie mehr die Existenz der Cäcilia erwähnt.
Damit ist zweifellos sicher, dass die Concordia älter sein muss als ihre Fahne mit dem Jahr
1867 dokumentiert.
Übersetzt man den Namen Concordia ins Deutsche, so erkennt man in der neuen
Namensgebung im Jahre 1867, dass man eben nur in der „Eintracht“ gewillt war, den Gesang weiter zu pflegen. So ist es auch verständlich, dass der Verein an eifrige Arbeit ging und dafür Beweise antrat durch „Konzerte des Vereins“:
• „Das erste fand statt den 6.ten März 1869“
• „Das zweite fand statt den 2-März 1870“
• Diese Reihe wird dann fortgesetzt bis zum Jahre 1877, als sich der Verein von Direktor
Schmid, der um diese Zeit die 2. Lehrerstelle in Roth (Oberamt Leutkirch) erhalten hatte,
verabschiedet.
• Als dann die Concordia im Jahre 1881 in die Ära Balluff eintrat, wird die Reihe der Konzerte fortgesetzt, „derselbe (Lehrer Balluff, Anm. des Schreibers) wirkte mit unausgesetztem Eifer für den Verein und verhalf ihm zu neuem Blühen und Gedeihen.“ Er veranstaltete größere Konzerte in Gemeinschaft mit dem Kirchenchor, wobei die Aufführung eines „großen Oratoriums für Weihnachten“ hervorzuheben ist. Die damals tätige
Chorgemeinschaft wurde unter den Sängern als „Oratorienverein“ bezeichnet. Jene Zeit
dürfte die erste „Hochzeit“ der Concordia gewesen sein, der dann die zweite bedeutende
Periode unter dem „Direktorium des Herrn Lehrer Straub“ folgte, wo der Verein eine „neue
Aktivität“ verzeichnete. Lehrer Straub, der „sozusagen ein Künstler in der Musik war“,
veranstaltete wieder (wie seinerzeit Herr Balluff) „große Konzerte“. Leider ging Lehrer
Straub schon 1899 – als Opfer von Eifersüchteleien, die sich im Anschluss an sein letztes
Konzert besonders bitter auswirkten – von Deggingen wieder weg.
Es folgten nun Jahre, in denen zwar die Vereinstätigkeit regelmäßig fortgesetzt wurde, aber
keine nennenswerten Höhepunkte verzeichnet werden, meist unter „der Direktion von
unständigen Lehrern, die öfters wechselten.“ Im Jahre 1902 übernimmt Oberlehrer Karl Maier die musikalische Leitung der Concordia. Das Jahr 1907 nennt 41 Mitglieder und einen Jahresbetrag von -,60 M. Dass in den nachfolgenden Jahren wieder ein Auftrieb angestrebt wurde, zeigt der Beschluss der Generalversammlung am 23. Januar 1912: „… Ebenso wurde beschlossen, um den Verein zu heben, alle Monate einmal zusammenzukommen, und zwar am Sonntagnachmittag, und dann und wann einen kleinen Ausflug damit zu verbinden.“ Die eingangs erwähnte Restaurierung der Vereinsfahne steht wohl auch zeitlich im gleichen Zusammenhang. In der Tat entwickelte sich eine neue Aktivität, als Fabrikant Albert Herrmann durch seine persönliche Großzügigkeit im Verein wirkte und bei den geselligen Abenden im Hotel „Nordalb“ die Sänger an sich zog. 1914 wurde die neue Satzung beraten, und „die Mitglieder blieben anschließend in schönster Harmonie noch einige Stunden beieinander.“ Am 75jährigen Jubiläum der „Cäcilia Eybach beteiligte sich der Verein vollzählig mit dem Chor …“ Überall war neuer Auftrieb und neue Begeisterung zu erkennen, bis dann der Ausbruch des 1. Weltkrieges das Vereinsleben erneut lahm legte. Nach dem Kriege setzte dann die Vereinstätigkeit unter der Direktion von Vinzenz Weber, der „seine ganze Kraft dem Verein zur Verfügung zu stellen versprochen hatte und auch die Sänger in gleicher Weise verpflichtet hatte“, sofort wieder ein. Die erste Weihnachtsfeier nach dem Kriege weist bereits ein beachtliches Programm auf. Und mit neuer Kraft und mit neuem Mut begann der nächste Abschnitt im Vereinsleben. „1922 ist Sebastian Wiedmann 1. Vorsitzender und Albert Herrmann als Vertreter der passiven Mitglieder 2. Vorstand. Man verzeichnet jetzt 91 Mitglieder, 2 Ehrenvorstände, 8 Ehrenmitglieder.“ Concordia und Kirchenchor waren wieder in einer Hand, bis dann im Jahre 1925 ein neuer Bruch entstand. Oberlehrer Weber legte die Dirigentschaft nieder und die Concordia wird jetzt erstmals von einem Laien- und Volksmusiker, dem Degginger Alfred Hötzel, übernommen. Unter seiner Leitung tritt dann der Verein mehr als seither ins Rampenlicht der Öffentlichkeit, besonders bei überörtlichen Veranstaltungen. Die Gründung eines eigenen Frauenchores (1926), damit verbunden die eines Gemischten Chores, gehören ebenso in die Ära Hötzel wie die Mitwirkung des Streichorchesters Hötzel bei verschiedenen Veranstaltungen, nicht zuletzt die Heranbildung und Mitwirkung von Solistinnen und Solisten aus den eigenen Reihen. Immer wieder wurden Sängerinnen und Sänger bei der Rückkehr von Sängerfesten begeistert am Bahnhof empfangen, wenn sie mit einem Preis ausgezeichnet und mit einer Plakette an der Fahne heimkehrten. In diese Zeit fällt auch die Feier des 60jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 1927 als Ersatz für das 50jährige Jubiläum, das 1917 ausfallen musste. Es ging allenthalben wieder aufwärts, man erinnerte sich an die Hochzeiten der achtziger Jahre und engagierte zu einem Konzert im Jahre 1930 aus Rottweil den Sohn des einstigen Direktors Balluff, Musikdirektor Franz Balluff. Die große Erinnerung und die neue Aktivität ließen den Verein bedeutend heranwachsen. Bei der Generalversammlung 1932 zählt der Verein 176 Mitglieder. Das Jahr
1933 vermerkt die „Gleichschaltung des DSB“ mit dem neuen Deutschland und die entsprechende Auswirkung auf den Verein selbst. Sie habe den „Gesangverein nicht angefochten, denn die Pflege des deutschen Männergesangs hat sich von Anfang an in nationalen Bahnen bewegt …“, bemerkt damals beruhigend der Chronist. Anlässlich des 70jährigen Bestehens des Vereins wird ein beachtliches Konzert vermerkt. Das nächste Jahr 1938 bringt wieder eine neue Wende. Hauptlehrer Anton Freitag übernimmt die Dirigentschaft, als Alfred Hötzel gesundheitshalber zurücktritt. Damit war die Concordia wieder in der glücklichen Lage, einen „Könner in der Musik und im Chorwesen bekommen zu haben“, der dem Verein neue und höhere Ziele abzustecken gewillt war. Dies zeigte sich dann bald durch die Beteiligung an Wertungssingen am zunächst „gehobenen Volksgesang“ und später am „einfachen Kunstgesang“ anlässlich von Sängerfesten. Im Gebiet des Hohenstaufengaues ließen die Vorträge unter Leitung von Anton Freitag aufhorchen. Der Name Concordia Deggingen konnte sich hören lassen. Innerhalb der örtlichen Veranstaltungen wurde damals die Aufführung von Operetten, Singspielen und Liederzyklen in die Arbeits- und Veranstaltungsprogramme aufgenommen und brachten viel Anerkennung und Erfolg. Leider führte der Beginn des 2. Weltkrieges wieder zum großen Abbruch. Wenigstens konnten bis auf einen kürzeren Zeitabstand am Anfang des Krieges die Probenarbeit und eine Reihe von Veranstaltungen auch während des Krieges fortgesetzt werden. Immerhin gedenkt der Verein mit einem Konzert auch seines 75jährigen Bestehens, wozu Herr Freitag eigens einen Cellovirtuosen aus Ulm verpflichten konnte.
Nach dem Krieg wurde zur erstmöglichen Zeit im Januar 1947 die Vereinstätigkeit wiederaufgenommen. 1. Vorsitzender Emil Gansloser sowie Chorleiter Freitag begannen den Wiederaufbau unter nachkriegsbedingt neuen Voraussetzungen, die sich vor allem durch eine neue Art der Menschenführung im Vereinsleben auszeichneten. Man konnte sich bei allen örtlichen und überörtlichen Veranstaltungen stets hören lassen. Wieder ging es aufwärts. Äußere Umstände aber veranlassten den Dirigenten, Rektor Anton Freitag, seinen bisherigen Wirkungsort Deggingen zu verlassen. Die Sängerinnen und Sänger der Concordia bereiteten ihm einen schönen und unvergesslichen Abschied.
Der Nachfolger saß bereits in den Reihen der aktiven Sänger. Oberlehrer Tauchmann übernahm 1952 den Stab über die stets wachsende Schar der Sängerinnen und Sänger. Bezeichnend für seine Tätigkeit war das wieder vermehrt gemeinsame Auftreten bei Konzertveranstaltungen mit dem Kirchenchor. Dies resultierte nicht zuletzt aus Tauchmanns Organistentätigkeit, die er nebenbei in der Pfarrkirche Hl. Kreuz wahrnahm. In diese Zeit fielen auch die Feierlichkeiten zum 90jährigen Jubiläum der Concordia im Jahre 1957, die mit ihren dreitägigen Veranstaltungsreihen in der Gemeinde, in Sängerkreisen und in der Presse höchste Anerkennung gefunden hat.
Im Jahr 1963 gab Josef Tauchmann zunächst den Frauenchor, der zu dieser Zeit zu einem
nicht mehr weg zu denkenden Bestandteil des Vereins geworden war, an seinen späteren
Nachfolger, Schlossermeister Franz Schweizer, ab.
Die Zeit seit 1947, Nachkriegszeit, Zeit des Wiederaufbaus, der Industrialisierung, der
Motorisierung, des Rundfunks, Films und Fernsehens ist auch am Vereinsleben der Concordia und der aktiven Beteiligung am Chorgesang nicht spurlos vorübergegangen. Zeitweise konnte in überaus erfreulicher Weise Jugend und Nachwuchs in die Reihen der Sängerinnen und Sänger aufgenommen werden, die, wenigstens teilweise, echte Sängertreue bewahrten. Die Concordia konnte sich glücklich schätzen, allen Forderungen des Sanges und Chorwesens, allenthalben Gemischte Chöre aufzubauen, schon seit Jahrzehnten entsprochen zu haben.
1967 feierte der Liederkranz in einem würdigen Rahmen mit der gesamten Bevölkerung sein 100-jähriges Bestehen. Höhepunkt war der Festabend mit der Verleihung der Zelterplakette.
Im Jahr 1974 übergab Josef Tauchmann die Gesamtleitung der Concordia an Franz
Schweizer. Der Verein würdigte die Verdienste und Leistungen von Josef Tauchmann mit der Ernennung zum Ehrenchorleiter.
Der Gedanke und die Sorge, den Bestand an Aktiven aus den eigenen Reihen zu fördern und
heranzuziehen, bestimmte die Hintergrundtätigkeit der Vereinsleitung der Concordia. Mit der Wahl zum Jugendleiter bei der Hauptversammlung 1977 bekam Manfred Probost damit schon einen eindeutigen Auftrag. Schließlich endeten diese Aktivitäten in der spontanen Idee, das Schülerferienprogramm mitzugestalten. In den Sommerferien 1977 führte die Concordia einen Wander-, Sing- und Spieltag auf der Nordalb rund ums Feuerwehrheim durch. Die Begeisterung sowohl der teilnehmenden Kinder als auch Betreuer war ausschlaggebender und zündender Funke für erste regelmäßige Chorproben nach den Ferien.
Bereits zur Kindersegnung am 26.12.1977 hatte der neu formierte Kinderchor seinen ersten
Auftritt mit fast 120 (!) Kindern.
Als offizielles Gründungsdatum des Kinderchores wurde der 1.1.1978 festgeschrieben. Die
musikalische Leitung übernahm ebenfalls Franz Schweizer. Durch die überregionalen
Beteiligungen nicht zuletzt im Rahmen der Jugendarbeit konnte sich die Concordia weit über die Gaugrenzen hinaus ihren schon bis dahin guten Ruf noch weiter ausbauen. Der Zulauf im Chor war so groß, dass bereits 1 Jahr nach Gründung eine Aufteilung in Kinder- und Jugendchor vorgenommen werden musste. Bis zum heutigen Tag wurden durch
Aktivitäten wie regelmäßige Freizeiten, Musicalaufführungen, Teilnahme an Projekten
zwischen Schulen und Verein aber auch Kirchenkonzerten der Bestand des Nachwuchses
ausgebaut und gesichert. Absolutes Highlight war die musikalische Vertretung des
Hohenstaufengaues beim Sängerwettstreit des Schwäbischen Sängerbundes in Aalen.
Leitung bei diesem Auftritt hatte bereits Christine Wilms - Franz Schweizer hatte die Leitung
der Kinderchöre 1991 abgegeben.
Das Medienzeitalter ging und geht auch am Verein nicht spurlos vorüber. Im Jahr 2005
verzeichnet die Concordia endlich wieder Zuwachs bei den Nachwuchschören. Das
Hauptgewicht liegt bei Vor- und Kinderchor. Julia Sontheimer (geb. Güller) übernahm im Jahr 2000 den Vor- und Kinderchor.
Das musikalische Angebot des Vereins rundete Franz Straub im Jahr 1979 mit Gründung der Mandolinengruppe ab. Höhepunkt war der Auftritt beim Ball der International Police
Association IPA in der Autalhalle in Bad Überkingen vor internationalem Publikum am
24.5.1986. Durch seine konstante Leistung ist das Ensemble auch heute noch ein nicht
wegzudenkender Teil des kulturellen Lebens der Gemeinde.
Im Gemischten Chor prägten eigene Konzerte, Jahresfeiern mit Theaterspiel, Konzerte der
Chorgemeinschaft „Oberes Filstal“ (Sängerbund Gosbach, Gemischter Chor Auendorf und
Concordia) – bekannt unter der Bezeichnung „Schlosser-Chöre“, Teilnahmen an Sängerfesten (auch das Deutsche Sängerfest 1976 in Berlin und 1983 in Hamburg), Konzertreisen nach Bischofshofen/Österreich (1987) und Törökbalint/Ungarn (2003), Rundfunkaufnahmen für „So singt’s und klingt’s aus Stadt und Land“ (1984) und „SDR-Frühschoppen“ anlässlich des 125jährigen Jubiläums (1992) aber auch Teilnahme an Wertungssingen (1987 in Donzorf) das Leben und die Arbeit im Verein. Nicht zuletzt die unzähligen geselligen Stunden und Ständchen überzeugten von einem intakten Vereinsleben.
Mit riesigem Erfolg beging die Concordia im Jahr 1992 die Feierlichkeiten zum 125jährigen
Jubiläum. Das ganze Jahr über fanden Veranstaltungen der verschiedenen Gruppierungen
des Vereins statt. Höhepunkt war das 4tägige Festwochenende vom 11. bis 14.6.1992, das
am Sonntagnachmittag sogar mit einem Festzug beendet werden konnte. Noch heute erinnern sich nicht nur Sängerinnen und Sänger aus eigenen Reihen an dieses außergewöhnliche Ereignis.
Franz Schweizer beendete seine Chorleitertätigkeit mit einem letzten großen Konzert
„Hereinspaziert“ am 27.10.2002. Gemischter Chor, Junger Chor und Jugendchor sowie
verschiedene Gesangs- und Instrumentalsolisten und das Kammerorchester Roll-Russ aus
Geislingen gaben sich in der Schulsporthalle die Ehre und füllten die Ränge bis auf den letzten Platz. Die Chorleitersuche beschäftigte die Vereinsleitung dennoch weitere 2 Jahre.
Schließlich übergab Franz Schweizer am 10.10.2004 in einer eindrucksvollen Matinee
endgültig den Dirigentenstab an Frau Susanne Frische. Bereits 1 Jahr später stand fest, dass Frau Frische aus privaten Gründen nach Tübingen umziehen musste. Glücklicherweise gelang es der Vorstandschaft recht kurzfristig, bereits zur ersten Singstunde nach den Lieder- und Theaterabenden 2006 Frau Petra Hügel aus Wiesensteig zu verpflichten. Bereits im Herbst war es Frau Hügel gelungen, ein „Präsentationskonzert“ auf die Beine zu stellen. In diesen 60 Minuten wussten die Chöre uneingeschränkt zu demonstrieren, dass ein frischer Wind bei der Concordia weht. Das Jahr 2006 beendete der Verein mit der traurigen Pflicht, von seinem langjährigen 1.Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Karl Diebold für immer Abschied zu nehmen. Noch wenige Tage zuvor hatte Karl Diebold an der Nikolausfeier teilgenommen.
Ihre „Feuertaufe“ bestand Frau Hügel im Jubiläumsjahr 2007 anlässlich des Konzertes zum
140-jährigen Jubiläum am 6.10.2007 mit Bravour. Unter gewaltigem logistischem Aufwand
wurde in der Schulsporthalle ein Konzertwochenende inszeniert, das im Hohenstaufengau
wieder einmal Maßstäbe setzte. Der mittlerweile auf 22 Sängerinnen und Sänger
angewachsene Jugendchor präsentierte am 5.10. vor restlos ausverkauftem Haus sein selbst arrangiertes Musical „Mamma Mia – immer diese Teens“ mit der Musik von ABBA. Handlung und Tanzeinlagen wurden in akribischer Kleinarbeit unter anderem bei einem
Arbeitswochenende im Feuerwehrheim Nordalb selbst erdacht. Am 6.10. fand dann das
Konzert des Gemischten und Jungen Chores unter der Leitung von Petra Hügel statt, begleitet vom Kammerorchester Russ und Ari Günzler am Klavier. Unter dem Thema „Bekanntes aus Film und Musical“ wurden Songs aus UfA-Filmen, „Joseph“, „Mamma Mia“, dem „Dritten Mann“ und, zweifellos als Höhepunkt, aus dem „Phantom der Oper“ präsentiert. Das Jubiläumswochenende klang mit der Ehrungsmatinee des Hohenstaufengaues am Sonntagvormittag und einem gemeinsamen Mittagessen in der großen Sängerfamilie würdig und standesgemäß aus.
Mit dem offiziellen Ende des Jubiläumsjahres nach dem Konzert begannen wieder der harte
Vereinsalltag und das schwierige Thema der Chorleitersuche. Christian Wilms musste den
Kinderchor aus beruflichen Gründen aufgeben. Angela Sieg beendete ihre Tätigkeit im
Jugendchor aufgrund nicht mehr zu bereinigender Unstimmigkeiten. Die Suche gestaltete sich schwierig, aber erfolgreich. Nina Weingardt übernahm den Kinderchor, Manuela Raichle den Jugendchor. Der Kinderchor entwickelte sich prächtig, der Jugendchor musste im Jahr 2008 allerdings aufgrund nur mehr 5 Aktiven (davon immerhin 2 männliche) aufgegeben werden.
Allerdings war es erfreulich, dass alle Jugendlichen in den Jungen Chor integriert werden
konnten. Bei den Chören passte sich auch die Concordia dem Lauf der Zeit an: Der Vorchor
wurde zu den „Notahopsern“, der Kinderchor zu den „Music Kids“ und der Junge Chor zum
„Chorus Vivendi“.
Eine Hiobsbotschaft erreichte den Verein im Jahr 2008: Das Emil-Herbst-Haus soll aufgrund
immenser bautechnischer Mängel sowie nicht mehr zu tragenden Kosten nach den
Sommerferien 2008 geschlossen werden. Damit stand die Heimat auch von vielen anderen
Vereinen auf dem Spiel. Nach langem und zähem Ringen konnte das Thema „Sanierung“
endlich in die Wege geleitet werden. Vereine und Gemeinde fanden sich trotz
Meinungsverschiedenheiten zusammen und erarbeiteten einen Sanierungsplan, der Hand und Fuß hatte. Die Pläne zur Sanierung (inklusive des bereits zugesagten Zuschusses von der Landesregierung) wurden jedoch wieder eingestampft, als das alte Gebäude des Pflegeheims St. Martin mit Umzug in die neuen Räumlichkeiten plötzlich zur Disposition stand. Der neue Bürgermeister Karl Weber entschied zusammen mit dem Gemeinderat und den Vereinsführungen, das Emil-Herbst-Haus aufzugeben und das ehemalige „Hotel Nordalb“ zu einem Bürger- und Vereinszentrum umzubauen. Auch die Gemeindeverwaltung, Bücherei, Gemeindearchiv usw. sollen dort untergebracht werden. Dank des erwähnenswerten Engagements des Vorsitzenden Manfred Probost sowie tausender freiwillig geleisteter Arbeitsstunden seitens der Vereinsmitglieder und Helfer aus der Bevölkerung, fand der Verein im Herbst des Jahres 2010 im neuen „Bürgerzentrum Bahnhofstr. 9“ seine neue Heimat.
30 Jahre Vereinsvorsitz haben bei Manfred Probost Spuren hinterlassen. Sein unermüdlicher Einsatz für den Verein, nicht zuletzt auch die körperlichen Entbehrungen während der Umbau und Umzugsphase, hatten seine Gesundheit sehr in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grunde teile er der Vorstandschaft mit, dass er im Jahr 2011 nicht mehr für das Amt des 1. Vorsitzenden kandidieren wird. Die Suche nach einem Kandidaten gestaltete sich erfolgreich. Am 19.3.2011 ging eine Ära zu Ende. Manfred Probost übergab sein Amt an Silvia Loos, die an diesem Abend (was aber schon länger feststand) nicht anwesend sein konnte. Der 2. Vorsitzende Markus Schmid ernannte Manfred Probost zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenmitglied. Mit dem Abschiedsgeschenk erhob sich die Versammlung spontan von den Plätzen und gab Manfred Probost Beifall, der minutenlang nicht endete. Der Kernsatz der Laudatio von Markus Schmid: Manfred Probost hat sich für immer in die Geschichte des Vereins eingetragen. Als maßgeblicher Motor bei der Aufnahme der Kinder- und Jugendarbeit im Verein sowie der Gründung des Kinderchores ist die Arbeit von Manfred immer gegenwärtig. Auch dadurch, dass er dem Verein eine neue Heimat gegeben hat. Sein Idealismus für das Ehrenamt waren und sind beispielhaft.
Der Verein nahm unter neuer Leitung seine Arbeit auf. Neue Ziele wurden definiert, darunter
auch die dringend erforderliche Überarbeitung der Vereinssatzung:
Ein wesentlicher Punkt dabei war der Umbau der Vereinsführung zur Entlastung des
1.Vorsitzenden. Man verspricht sich durch die Aufteilung auf 3 gleichberechtigte Vorstände
eine wesentliche Entlastung und zudem mehr Transparenz im Verein durch konkret definierte Aufgabenverteilung auf die Führungskräfte!
Leider gab die 1. Vorsitzende nach einem Jahr zu erkennen, dass Sie nach Ablauf ihrer Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Zudem kam von der Chorleiterin Frau Hügel die frohe Kunde, dass Sie Nachwuchs erwarte. Für den Verein begann damit erneut vordringlich die nicht einfache Suche nach einer qualifizierten Chorleiterin.
Es ist der Vorsitzenden zuzuschreiben, dass die intensive Suche alsbald erfolgreich war. Ein
bekannter Name –Julia Sontheimer (Güller) - wurde gehandelt.
Frau Sontheimer kannte den Verein bereits durch ihre langjährige erfolgreiche Tätigkeit als
Chorleiterin des Kinderchors der Concordia. Julia Sontheimer übernahm ab Januar 2013 die
Chorleitung der Concordia. Sie hat damit zugleich die Aufgabe übernommen den Chor zum
150jährigen Jubiläum zu führen.
Silvia Loos legte ihr Amt wie angekündigt bei der HV 2013 nieder. Ebenso der 2.Vorsitzende
Markus Schmid.
Manfred Probost wurde erneut als neuer Vorsitzender gewählt.
Die angesprochene Änderung der Satzung wurde in Angriff genommen und nach ca. 1jähriger Beratung durch Beschluss einer außerordentlichen Hauptversammlung genehmigt.
Die dringend erforderliche Renovierung der Vereinsfahne wurde in Hinblick auf das 150jährige Jubiläum bereits im Jahre 2014 erfolgreich abgeschlossen.
Durch eine stattliche finanzielle Unterstützung der Gemeinde Deggingen wurde die
Restaurierung ermöglicht. Die kontinuierliche Arbeit des Vereins im Kinder- und Jugendbereich sowie im Gemischten Chor und Chorus Vivendi, in der Mandolinengruppe und Theatergruppe wird zielführend zum 150jährigen Jubiläum fortgesetzt!
"Wenn man es erreicht hat, scheint das Ziel plötzlich kein Ziel mehr zu sein – sondern nur eine Station!" (unbekannter Autor)